Lehrkräfte brauchen mehr Schutz vor Gewalt
„Die Ergebnisse haben uns erschüttert, da sie deutlich gemacht haben, dass dieses Thema dringend aus der Tabuzone geholt werden muss. Lehrkräfte haben zu oft den Eindruck, dass der Dienstherr Gewalt gegen Lehrkräfte zu deren Privatproblem klein redet“, sagt Udo Beckmann, Vorsitzender des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) NRW.
Vor diesem Hintergrund veröffentlicht der VBE jetzt den gedruckten Service-Ratgeber „Das Tabu brechen – Gewalt gegen Lehrkräfte“.
In diesen Tagen wird sie an alle Landtagsabgeordneten und alle Schulen versandt. Beckmann sagt: „Mit der Überreichung der Broschüre an die neu gewählten Abgeordneten verbinden wir die Bitte, dass sie sich dafür einsetzen, gesetzliche Regelung zu finden, die Lehrkräfte bei Gewaltanwendungen jedweder Art rechtlich schützen. Lehrkräfte erwarten mit Recht, dass sich der Dienstherr in Situationen, in denen sie im Rahmen ihres Amtes bedroht werden, vor sie stellt.“
In der Broschüre sind alle Daten und Fakten zum Thema zusammengetragen, die Aktivitäten, die der VBE infolge der Umfrage-Ergebnisse angestoßen hat sowie Serviceartikel für Lehrkräfte etwa zu der Frage „Was passiert, wenn was passiert? – bei psychischer Gewalt, bei Cybermobbing und bei körperlichen Angriffen“.
Herzstück der Broschüre sind landesspezifisch aufbereitete Antworten auf die Fragen:
Was ist zu tun nach einem Angriff? Gibt es Handreichungen? Wer sind meine Ansprechpartner?
Gibt es Präventionsangebote?
Der VBE fordert:
•Die Dokumentation von Vorfällen hat verpflichtend zu erfolgen.
•Statistiken müssen geführt und veröffentlicht werden.
•Die Lehrkraft muss die volle Unterstützung des Dienstherrn erhalten.
•Entwicklung klarer Strukturen, was nach einem Übergriff zu tun ist.
•Unterstützung der Schulen durch multiprofessionelle Teams.
•Ein breites Fortbildungsangebot.
•Vermittlung von Medienkompetenz als Prävention gegen Cybermobbing.
Der Ratgeber steht hier zum Download bereit
Pressemitteilung 29-2017
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